Johanneum zur EXPO 2000 | |||
Die Natur als Erfindung des Menschen | |||
Naturwissenschaften Lernen an Stationen |
Lernen an Stationen: Salze und Elektromagnetismus |
1.1 Stand der Diskussion | 1.2 Erwünschte Effekte der Arbeit an Stationen | 1.3 Vorgeschichte der Klassen | 1.4 Literatur |
Vielfältig ist nach Ursachen gesucht worden; wir stellen ohne Anspruch auf Vollständigkeit einige Aspekte zusammen, die uns weiterführend scheinen. Zunächst hat die Schule in einer Medienwelt ihre ehemals wichtige Rolle als Informations–Monopolist verloren; mit den Angeboten der Medien im naturwissenschaftlichen Unterricht konkurrieren zu wollen, ist aussichtslos, wenn man deren Methoden kopiert. Sinnvoller scheint uns, in der Schule genau das zu tun, was die Schule besser als andere kann. Neben der genauen und sorgfältigen Argumentation in einer Gruppe kann das hypothesengeleitete Experimentieren mit enger Verzahnung von Experiment und Diskussion sein und, möglicherweise noch wichtiger, die aktive Arbeit an selbst ausgeführten Experimenten, möglichst in kleinen Gruppen. Dabei kommt es darauf an, die Fähigkeit zu selbstgesteuertem Arbeiten und Lernen und zur Selbstkritik zu fördern. Im Modul 9 des BLK – Modellversuches ”Steigerung der Effizienz des mathematisch – naturwissenschaftlichen Unterrichts” (http://blk.mat.uni-bayreuth.de/blk) heißt es dazu:
”wir können immer weniger davon ausgehen, dass in der Schule die notwendige Bildung ... gewissermaßen auf Vorrat – erworben wird. ... Man muss wissen .. wie man lernt, und man muss motiviert sein, umzulernen..”
Unstrittig scheint nach Ergebnissen der fachdidaktischen Forschung zu sein, dass zu einer Erhöhung der Akzeptanz und des Erfolges des naturwissenschaftlichen Unterrichts folgende Aspekte entscheidend beitragen (Liste nach abnehmender Effektstärke):
Auch aus diesem Grunde scheint es uns sinnvoll, eine neu eingeführte Unterrichtsmethode mit Kolleginnen und Kollegen anderer Fächer zu besprechen und, wie in unserem Fall, in verschiedenen Fächern zu benutzen.
Mehrfach im Physikunterricht erprobt wurde der Einsatz von sogenannten Inhaltskatalogen, die nach Abschluss einer Unterrichtseinheit den Schülerinnen und Schülern das geforderte Wissen und Können angeben. Diese Kataloge wurden durchweg von den Lernenden ausgiebig benutzt, um sich auf Klausuren oder Prüfungen vorzubereiten und haben den Lern – und Behaltenserfolg erkennbar gesteigert.
Mit unseren Erwartungen an das ”Lernen an Stationen” versuchen wir, viele der oben genannten Methodenelemente zu nutzen.
Die Unterrichtsversuche tragen bei zu den Zielen des EXPO – Projekts an unserer Schule.
In der Klasse 10f1 wurde bereits vorher an mehreren Stellen des Physikunterrichts ausführlich in Gruppen gearbeitet, die Ergebnisse wurden z.T. in Vortragsform präsentiert (HINWEIS TEILCHENMODELL). Zur Förderung selbständigen Arbeitens haben die Schülerinnen und Schüler eine LANGZEITAUFGABE erarbeitet.
In Chemie zeigte es sich während der Arbeit an Stationen, wie wenig Erfahrungen die Schüler der Klasse 10f1 in der Durchführung und Auswertung von Versuchen aus der Chemie hatten. So erzählten sie mir, dass sie fast immer Lehrerdemonstrationen verfolgt haben und die Auswertung im Klassenverband von einigen wenigen vorgeführt wurde. Diese Tatsache hatte selbstverständlich große Auswirkungen auf die selbständigere Arbeit an Stationen (siehe 3.2.). Festzustellen ist, dass Erfahrung mit Schülerversuchen in einem Fach nicht von selbst die Arbeit in einem anderen Fach erleichtert.
Die Klasse 10L dagegen war an die Durchführung von Versuchen gewohnt und konnte auf eine Fülle von Lösungsstrategien bei der Deutung von Versuchen zurückgreifen, da im Vorfeld Versuchsdeutungen immer ausführlich diskutiert wurden. Die Arbeit an Stationen war ihnen aus dem Chemieunterricht neu, jedoch hatten sie in anderen Fächern (v.a. Physik und Latein) Erfahrungen auf dem Gebiet gesammelt. Aufgrund dieser Erfahrungen zeigte die Klasse eher Ablehnung gegenüber dieser Methode. Nach einer anonymen Umfrage über ihre Erfahrungen zeigte sich dann auch, worin diese Ablehnung begründet war: So stuften alle außer drei Schüler die Methode als geeignet ein zur Übung und Anwendung, zur Durchführung von Versuchen und bei Themen, die Spaß machen und eine Pause zur Theorie darstellten. Jedoch lehnten alle außer 5 Schüler die Methode zur Neueinführung eines Themenbereiches mit folgenden Begründungen ab:
Autoren: Stud. Ref'. Frau Birte Bottler, StD Michael Rode, Datum: März 2000. Letzte Änderung am
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